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Man würde dem Wirken Herzog Friedrichs I. allerdings nicht gerecht, blieben seine vielfachen Leistungen für sein Herzogtum in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht unerwähnt. Er verbesserte den Handel und die Handelswege in Württemberg, indem er die Schiffbarmachung des Neckars vorantrieb. Als Förderer des Abbaus von Bodenschätzen unterstützte er den Bergbau, unter anderem auch den Bergbau im Christophstal bei Freudenstadt. Weinanbau und Handel florierten während seiner Regentschaft, die Milchwirtschaft ebenso die Gewinnung von Salz in sogenannten Salinen erfuhren einen Aufschwung. Ganz im Zeichen des Zeitalters des Merkantilismus stand sein Denken und Handeln mit der Förderung der Wirtschaftskraft seines Herzogtums.
Sein politisches Gewicht war im Zeitalter der beiden Prinzipien zwischen altem katholischem und neuem protestantischen Glauben nicht unbedeutend. Als guter alter Freund der französischen Krone und des französischen Königs Heinrich IV. wirkte er an der Seite der protestantischen Union, einem Zusammenschluß protestantischer Fürsten und protestantischer Städte. Sein Reich fungierte als Zwischenreich zwischen dem weltumspannenden spanischen Reich und dessen Widersacher Frankreich.
Herzog Friedrich I. wurde, und das ist bemerkenswert, im heutigen Frankreich geboren. Denn Teile des südlichen Elsass gehörten damals vom 13. bis zum 18. Jahrhundert zu Württemberg. Er entstammte als Sohn des Grafen Georg zu Mömpelgard einer Seitenlinie des württembergischen Hauses. Graf Georg war Bruder des Herzog Ulrich, der in Stuttgart regierte. Dessen Sohn, Herzog Christoph, Friedrich's Onkel, hatte seinerseits einen Thronnachfolger, seinen Sohn Ludwig. Der aber war kinderlos geblieben und so wurde Friedrich nach Stuttgart gerufen.
Seine Gemahlin Sibylla von Anhalt, die er bei Erlangung seiner Volljährigkeit von damals 24 Jahren im Jahre 1581 ehelichte, schenkte ihrem Gatten fünfzehn Kinder, zehn davon erreichten das Erwachsenenalter. Das Haus Württemberg war damit in seinem Bestand gesichtert. Sybilla von Anhalt ist somit die Urmutter aller Nachfahren am württembergischen Hof.